Inspiration 2020_05

„Der spirituelle Mensch sehnt sich  nach Wahrheit, inneren Freiheit, Göttlichkeit und Liebe. Die Wissenschaft möchte alles nach bestimmten Prinzipien und Regeln klären. Wie passt das zusammen? Es passt perfekt zusammen. Wenn ich nach der Wissenschaft vorgehe, dann muss ich mich bei jedem Gedanken, Gefühl und Handlung fragen: „Was ist hier von mir? Und was ist von Jemand anderes?“.
Wir sind alle ein Plagiat.
Jedes Wort das wir ausprechen ist ein Plagiat, nichts kommt von uns wahrhaftig. Unsere Wörter sind die Wörter unserer Eltern (indem wir das Gleiche oder das Gegenteil sagen), die Wörter unserer Lehrer. Erziehung und Gessellschaft machen unsere Gedanken. Und wir nennen uns frei und meinen dass wir in Freiheit leben, völliger Blödsinn. Nichts von unseren Gedanken sind unsere Gedanken. Nichts von unseren Gefühlen sind unsere Gefühle. Sie sind aus Erfahrungen entstanden.Sie sind nicht im Jetzt verankert.
Unsere Handlungen, sind die Handlungen unserer Systeme, unsere Prägungen, unserer bekommten Impfungen.
Ein spiritueller Mensch also, braucht die Wissenschaft. Frage dich strukturiert und wissenschaftlich, was von deinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen tatsächlich aus deinem Inneren kommt. Denn nur was tatsächlich aus deinem Inneren kommt, unberührt von Prägungen, ist tatsächlich von dir. Alles andere ist Plagiat.
Seit ich weiß, dass ich ein Plagiat bin, liebe ich die Wissenschaft. Der Wissenschaftler lässt sich nicht einfach so zufrieden stellen, er hinterfrägt alles und dreht und sucht und gibt keine Ruhe. Wunderschön! Eigentlich ist die Wissenschaft ein göttiches Instrument um sich wie eine Zwiebeln nackt zu schälen.
Als Wissenschaftlerin behaupte ich, dass der Mensch ein Plagiat ist. Begründung (alles muss begründet werden): kein einziger Gedanke kommt wirkich von dem Menschen. Man braucht nur mit einem Menschen sprechen. Dann sprichst du mit dem Vater, der Mutter, dem Politiker, dem Pfarrer und der Chefin.
Wenn alles ein Sekündärzitat ist, brauche ich die Primärquelle. Ich muss bei jedem Wort erstmal erkennen woher ich das habe. Was ist die Primärquelle? Wenn ich also den Vater oder die Mutter in meinen eigenen Wörtern gefunden habe, dann habe ich die primäre Quelle gefunden. Aber es täuscht….. denn auch die Eltern haben das von Jemand anderes übernommen. Die Suche nach der Primärquelle wird zu einer Reise in die Geschichte der Menschheit und bleibt unerreichbar.
Die  Primärquelle unserer Gedanken, Gefühle und Handlungen zu finden ist kompliziert. Es steht aber fest wenn wir sprechen, fühlen und handeln sind wir auf eine Sekundärebene.
Wo ist aber die wahre Primärquelle?
Wenn meine Gedanken nicht meine Gedanken sind, dann wo sind meine wahren Gedanken?
Dann kommt der spirituelle Mensch ins Spiel. Er weiß, dass die Wahrheit im Inneren ist. Die primäre, wahrhaftige Quelle ist in uns. Wenn wir unsere Primärquelle in uns gefunden haben, dann fliessen unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen aus unserer Wahrhaftigkeit heraus. Wir sind kein Plagiat mehr. Das Original tritt hervor. Dafür braucht man Bewusstsein. Ein bewusster Mensch ist ein spiritueller und wissenschaftlicher Mensch. Er hat die Spiritualittät und die Wissenschaft in sich vereint. Ein bewusster Mensch ist das Original, die Primärquelle und der Ursprung.“

Copyright Anna Karina Cassinelli Vulcano –

Inspiration 2020_052020-05-17T15:43:43+02:00
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