Inspiration 2017_04

“ Du und ich – wir sind eins-. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“ Mahatma Gandhi
Liebe Yogis und Yoginis,
am 07. Mai für den Frieden am Markplatz fremde Menschen anlächeln?
Es muss einen  schon was antreiben um so eine Aktion zum Leben zu bringen. Ja, so ist es auch bei mir. Ich bin im Krieg geboren, es herrschte damals die Militärdiktatur in Uruguay. Diese dauerte 12 Jahre lang. Meine Kindheit war geprägt von der Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.
Letzte Woche, mitten in der Heiligen Woche,  fühlte ich mich von meiner Umwelt angegriffen und durfte schon wieder erleben wie schwer es ist in Frieden zu leben. Menschen können  auf andere aggressiv mit Wörtern und Handlungen wirken. Es sind eigentlich Kleinigkeiten, eigentlich. Es entstehen aber Verletzungen und Reaktionen werden im Gang gesetzt. Auf einmal ist der Frieden, das Mitgefühl und die Wahrheit weit weg. Aber wir ALLE ausnahmslos wollen wir den Frieden. Warum verletzen wir dann andere mit unseren Wörter und Handlungen? Und warum reagieren wir dann sofort auf diese Provokation mit Waffen? Das machen wir unbewusst, ständig.
Ich hatte dann ein Tief. Diese ganze Friedendgeschichte ist nichts. Wir Menschen können noch nicht mal mit den Nachbarn in Frieden leben oder in der Familie oder in der Arbeit. Ich zweifelte tatsächlich. Ich war ganz unten.
Irgendwann, Mitte in diesen Prozess, erinnerte ich mich wieder  an den Kern des wahren Friedens daran. Frieden fängt bei einem an. Sein Agressionspotenzial zu beherrschen, an den eigenen Verletzungen, Wut und Angst zu arbeiten. Diese Arbeit endet nie. Es ist nicht mit einmal gemacht, getan. Es braucht Aufmerksamkeit, Selbstreflektion und Bewusstheit. Das ist die erste Ebene: bei sich den Frieden im Herzen zu bewahren.
Die Zweite Ebene ist dann so zentriert in sich zu sein, das die Außenwelt uns nicht beherrscht und zu Reaktionen zwingt.
Frei zu sein von Manipulationen und Frei zu sein von eigenen Verletzungen die uns dazu führen könnten zu den Waffen zu greifen. Man tötet mit Worten und Handlungen, diese Waffen sollten wir bei uns selber erstmal abschaffen.
Bedeutet es aber für den Frieden zu einfach zu jedem Ja  zu sagen um bloß nicht zu streiten, alles mich sich machen zu lassen? Definitiv nicht. Es gibt Menschen die gerne über Grenzen gehen und es gibt viele Ungerechtigkeiten und Dunkleres. Das kann man nicht akzeptieren. Andere Grenzen setzen und für Gerechtigkeit und Licht stehen auf jeden Fall, der Unterschied ist ob du aus dem re-agieren aussteigen kannst. Agiere und Handle.
Zurück zur letzten Woche, ich wollte aus der Situation fliehen, nichts damit zu tun haben, am besten die beteiligten Menschen nicht mehr sehen oder sprechen. Ich musste mit mir kämpfen und mich zwingen sie aufzusuchen und darüber zu reden. Ich hatte Angst sie machen mich fertig oder es eskaliert so richtig. Zu meiner Überraschung  haben wir reden können und wir sind danach erleichtert gewesen.
Es gab mir Hoffnung, es ist möglich die eigenen inneren Monster zu entmachten und sich für Frieden und Liebe zu entscheiden und danach zu handelt.
Es ist aber kein Happy End. Es gibt keine Ende. Wir werden jeden Tag und in jeder möglichen Situation  gefordert, uns für den Frieden zu entscheiden. Es sind z. B die Wörter, die wir wählen, die einen Unterschied machen. Es sind unsere einfache alltägliche Handlungen, die für Frieden sprechen können.
Für den Frieden zu stehen ist eine Lebenseinstellung, es bedarf Disziplin und viel Arbeit an einem selbst.
Noch euch allen Frohe Ostern, Möge das Leben über den Tod herrschen. Möge das Licht über der Dunkelheit stehen. Möge Frieden möglich sein.
Namaste,
Anna
Inspiration 2017_042019-02-06T17:15:02+01:00

Zitate von Anna Karina

„Frieden ist die Fähigkeit in Kriegszeiten, ein reines Herz zu bewahren.“

„Stille ist Musik aus dem Jenseits.“

„Fragen sind eine Ausrede des Egos um die Aussagen des Lebens nicht zu umarmen.“

„Unterdrückung drückt aus, dass Druck dich nicht ausdrücken lässt.“

„Freier Wille ist die Annahme des Schicksals.“

„Du hast das Potential dein menschliches Potential zu Übertreffen. Du bist nicht nur ein Mensch.“

„Die Luft ist  deine Verbindung zu allen Lebewesen. Die Luft verbindet Elefanten und Mäuse, sie verbindet Eulen und Wölfe, sie verbindet Bäume und Klee, sie verbindet Menschen in Afrika und Menschen in Alaska. Sie verbindet dich mit dem Leben.
Wenn du bewusst einatmest, dann atmest du die ganze Existenz in dir ein. Wenn du bewusst ausatmest, dann teils du dein „Ich“ mit der gesamten Existenz.  Wenn du bewusst bist, dann bist du die gesamte Existenz.

Beim Yoga atmen wir bewusst ein und aus, wir sind dann Wölfe und Eulen, wir sind Bäume und Klee, wir sind Afrikaner und Amerikaner, wir SIND alles was atmet. Beim bewusst atmen, atmen wir mit dem Kosmos in einem Rythmus und dann sind wir angekommen, dann sind wir bei uns.“

Inspirationen von  Anna Karina Cassinelli Vulcano © – zitieren erlaubt wenn die Quelle genannt wird

Zitate von Anna Karina2019-02-06T17:07:01+01:00

Inspiration 2018_03

„Yin Yoga – Was bringt Üben auf die sanfte Tour?“

Ohne Nacht kein Tag, ohne Arbeit kein Vergnügen, ohne Yin kein Yang. Das Leben ist voller Gegensätze – das wussten bereits die chinesischen Philosophen im fünften Jahrhundert. Und sie wussten auch um die Bedeutsamkeit dieser Gegensätze. Auf dieses uralte Wissen baut Yin Yoga auf.

Was Yin Yoga ausmacht? Während dynamische Yoga-Formen, wie Power, Ashtanga, Jivamukti und Bikram Yoga, den Fokus auf schnelle und fließende Asana-Abfolgen richten, haben schnelle Bewegungsabläufe beim Yin Yoga oder „Taoistischen Yoga“ keinen Platz.

 Dynamische Yogastile sind dem Yang zuzuordnen. Beim Yin Yoga geht es genau um das Gegenteil. Yin ist statisch und wirkt beruhigend. Yang dagegen bewegt und verändert.

Yin Yoga konzentriert sich auf die Dehnung des Bindegewebes, stabilisiert die Gelenke und hält sie länger geschmeidig. Man könnte sagen: Es ist die sanfte Tour der Yoga-Richtungen. Schnelle Bewegungsabläufe haben hier keinen Platz. Laut des Stil-Begründers Paul Grilley stellt sich bei regelmäßiger Yin Yoga-Praxis mit der Zeit von ganz alleine ein Bedürfnis nach regelmäßigem Meditieren und der Wunsch nach Abschalten ein.

In der Ruhe liegt die Kraft. Beim Yin Yoga folgt die Kraft der Ruhe.

Im Leben und in der Yin Yoga-Praxis gilt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Arbeit, das bedeutet in diesem Fall das lange (Aus-)Halten – teilweise bis zu zehn Minuten – von Asanas, die sich zunächst unangenehm anfühlen. In den Haltungen kommen die verschiedensten Emotionen an die Oberfläche: Von Wut über Ärger bis hin zu Traurigkeit, Langeweile oder Ungeduld. Zum Glück lässt das Vergnügen nicht allzu lange auf sich warten – es stellt sich unmittelbar nach der jeweiligen Asana ein. Dann nämlich folgt die große Erleichterung: Der Yin Yogi spürt förmlich, dass er eine ganze Menge Platz geschaffen hat. So, als hätte man nach langer Zeit endlich den vollgestopften Dachboden entrümpelt oder den Kleiderschrank ausgemistet und sich von allem Unbrauchbaren getrennt. Altes muss weichen, bevor Neues kommen kann.

Die Essenz

Statt Muskelaufbau hat Yin Yoga die Stärkung des Gewebes zum Ziel. Passive Dehnungen werden über einen längeren Zeitraum gehalten, damit die Muskulatur entlastet wird und entspannt. Bei dieser Form von Yoga fließen die unterschiedlichsten (Heil-)Methoden und Philosophien zusammen: Yin Yoga gründet auf anatomischen Verständnis und verbindet taoistische Meridian-Lehren, die Akupunktur-Lehre der chinesischen Medizin und die yogischen und tantrischen Lehren Indiens. Der Energiefluss wird zunächst verlangsamt und Chi wird bewusst in die Meridiane, die eng mit unserem Bindegewebe verbunden sind, gelenkt. Meridiane sind letztlich nichts anderes als gebündeltes Wasser. Beim Yin Yoga geschieht so etwas wie eine Reinigung der verstopften Kanäle – dabei werden körperliche und emotionale Blockaden gelöst. Die Gelenke werden beweglicher und der Geist ruhiger. Nicht zuletzt deshalb ist Yin Yoga auch als erster Einsteig in die Meditation geeignet. “ Lesley Sevriens – Yoga Journal

„Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiss, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.

Ein Baum spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat. Einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut; einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde. Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen.

Ein Baum spricht: Meine Kraft ist das Vertrauen. Ich weiss nichts von den tausend Kindern, die in jedem Jahr aus mir entstehen. Ich lebe das Geheimnis meines Samens zu Ende, nichts anderes ist meine Sorge. Ich vertraue, dass Gott in mir ist. Ich vertraue, dass meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem Vertrauen lebe ich.

Wenn wir traurig sind und das Leben nicht mehr gut ertragen können, dann kann ein Baum sprechen: Sei still! Sieh mich an! Leben ist nicht leicht, leben ist nicht schwer! Das sind Kindergedanken.

Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir…“

Inspiration 2018_032019-02-06T17:14:14+01:00
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